Amüsante Überraschungen

Theatersparte des Mönkehäger Dörpvereins läutet die Weihnachtszeit mit einem kurzweiligen Sketcheabend ein

Nach fünf Jahren Pause gab es in Münchehagen endlich wieder etwas zu lachen. Die Theatersparte des Mönkehäger Dörpvereins kehrte nach langer Pause in die bei beiden Vorstellungen vollbesetzte Aula der Grundschule des Ortes zurück und machte mit ihrem vergnüglichen Auftritt Lust auf mehr. Angesichts der langen Pause hat sich das Ensemble verändert, die Debütantinnen fügten sich aber nahtlos in die Reihe der bereits bühnenerfahrenen Hobbyschauspielerinnen ein und wussten gekonnt ihr Publikum zu unterhalten. Unter der bewährten Regie von Willem-Alexander Rode vergingen die drei dargebotenen Sketche so wie im Fluge und ließen das Publikum mit dem Verlangen nach Mehr zurück.

Zu Beginn durften die Zuschauerinnen und Zuschauer Zeugen eines eher ungewöhnlichen Vorstellungsgesprächs werden. Die von Anne Moschner mit Mut zur Ekzentrik dargestellte Karina Schindler bewirbt sich auf den Posten einer Sekretärin, ohne den eigentlich zu wollen. Ihr Ziel ist es vielmehr den Chef, Herrn Direktor Tempel, der von Hiltrud Lindenberg mit viel Energie gespielt wurde, zum Schwitzen zu bringen. Das gelingt ihr zum Vergnügen der hochschwangeren momentanen Sekretärin Frau Sülzer, genussvoll ausgespielt von Andrea Kanne, hundertprozentig, aber auch für die schadenfreudige Angestellte hat die lispelnde Bewerberin noch eine Überraschung parat…

Der zweite und mit Abstand längste Sketch des Abends spielte am Heiligen Abend und ließ das Publikum mit dem Protagonisten Christian, der mit vollem Körpereinsatz von Karen Wurz verkörpert wurde, mitleiden. Am Heiligabend soll dieser nämlich seinen zukünftigen Schwiegereltern kennenlernen und möchte natürlich einen möglichst positiven Eindruck machen. Seine Herzdame Sybille, bezaubernd dargestellt von Marlene Wruck, schafft es nur mit Mühe und Not ihren Liebsten im Vorfeld zu beruhigen, mit Eintreffen der Schwiegereltern werden Christians Befürchtungen aber bei Weitem übertroffen. So muss er nicht nur vor dem Proleten Willi, dem von Hiltrud Lindenberg wunderbar machohaft Leben eingehaucht wurde, den starken Mann spielen, er muss auch vor der resoluten Helga, die Regina Mund mit großer Spielfreude auf die Bühne brachte, versuchen Eindruck zu machen. Je weiter der Abend aber voranschreitet und je mehr sich die Katastrophen häufen, desto mehr resigniert der Schwiegersohnanwärter, bis ihn die letzte Überraschung der beiden Besucher endgültig aus den Latschen haut…

Zu guter letzt durften die Besucherinnen und Besucher einem Rendezvous beiwohnen, das anders verläuft als geplant. Wie einst in der Geschichte von Cyrano de Bergerac traut sich der verklemmte Patrick nicht, seine Angebetete allein mit seiner Persönlichkeit von sich zu überzeugen. Sein Kumpel Stephan, lässig verkörpert von Anne Moschner, kocht ihm daher ein Vier-Gänge-Menü, um die rassige Marina, die Andrea Kanne bis in die Haarspitze lebte, zu beeindrucken. Dumm nur, dass Marina früher auftaucht als geplant und Stephan sich hinter dem Sofa verstecken muss, um Patrick nicht auffliegen zu lassen. Wie Karen Wurz als Patrick in der Folge immer mehr in Bedrängnis gerät ist dank der darstellerischen Leistung der Debütantin ein Genuss für den Zuschauer, die Überraschung, die Marina am Ende für ihn in Petto hält, haben aber sicher die wenigsten kommen sehen…

Souffleur Malte Wruck, der noch in den Proben oft der wichtigste Mann war, wurde erfreulich wenig gebraucht, so eingespielt war das gut harmonierende Team mittlerweile. Gut eingespielt war auch die Mannschaft hinter den Kulissen: Die schnellen Rollenwechsel klappten nicht zuletzt auch wegen der tollen Maskenarbeit von Ursel Bredemeier und Anja Brandes und der raschen Umbauarbeiten durch Willi Lindenberg und Malte Wruck reibungslos. Andreas Wulff half als Hausmeister der Grundschule nicht nur bei der Vorbereitung der Räumlichkeiten, sondern auch in technischen Fragen engagiert. Nicht zuletzt trugen die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer des Dörpvereins Münchehagen zum Gelingen des Abends bei, die unter anderem im Vorfeld und im Anschluss an die Aufführung für Verpflegung sorgten. Allen Helferinnen und Helfern dankt der Dörpverein an dieser Stelle noch einmal herzlich. Die Aufführungen der Theatersparte waren dank der Zusammenarbeit aller eine mehr als gelungene Überraschung.